Raucherentwöhnung

Raucherentwöhnung

Vermutlich möchten Sie sich schon Ihr halbes Leben von dieser lästigen Geisel befreien und haben es leider bisher nie geschafft. Doch nun ist womöglich der richtige Zeitpunkt gekommen, um endlich ein freies, gesundes Leben führen zu können, denn Sie lesen diese Zeilen gerade nicht zufällig.

Wenn man bedenkt, dass das Gift von 250 Zigaretten, also die Menge, die viele Raucher in zwei Wochen konsumieren, tödlich ist, wird deutlich, wie ungesund und fatal dieses Laster ist.

 

Die Raucherentwöhnung in meiner Praxis wird durch zwei Säulen gebildet. Eine ist die Akupunkturbehandlung, bei der auch Dauernadeln, welche über einen längeren Zeitraum im Ohr verbleiben, zum Einsatz kommen. Die andere ist eine Injektion des Wirkstoffes Nicotiana tabacum als homöopatische Hochpotenz. Dadurch wird das Verlangen nach der Zigarette und zudem die psychische und körperliche Belastung des Entzugs vom Nikotin minimiert.


Aber eines muss erwähnt werden: Sie müssen entschlossen und gewillt sein mit dem Rauchen aufzuhören!


Bereits nach drei rauchfreien Tagen ist das Schlimmste geschafft, danach wird es spürbar einfacher.

Drei Tage für ein gesundes, freies Leben – das bekommen Sie doch hin.

Und mit jedem weiteren Tag wächst der Stolz auf das Geleistete und mit jedem weiteren Tag sinkt die Gefahr, das alles wieder aufzugeben und herzuschenken.

Mit Rauchen aufhören hat viele Vorteile

 

Es gibt sehr viele gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Und hinter jedem verbergen sich zahlreiche Vorteile für den zukünftigen Nichtraucher, welche im Folgenden kurz vorgestellt werden:

 

Gesundheit

Der wichtigste Vorteil ist natürlich die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden. Raucher haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Sie leiden häufig an Bluthochdruck, wodurch die Gefahr von Herzkrankheiten und Schlagfanfällen steigt. Noch dazu wird die Lunge durch das Rauchen sehr stark beschädigt, wodurch es zu schwerwiegenden, chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen kommen kann.

 

Psyche

Raucher glauben, sie sind durch das Nikotin weniger gestresst. Dabei verursacht die ständige Sucht den eigentlichen Stress. Als Raucher ist man immer nur für kurze Zeit entspannt, dann aber wächst schon bald eine innere Unruhe, die man mit der nächsten Zigarette wieder besänftigen muss. So kann es keine gleichförmige Ruhe in einem geben. Diese kann sich erst einstellen, wenn der Drang „rauchen zu müssen“ endlich aufgehört hat.

 

Geld

Rauchen ist teuer (ca. 40 Cent pro Zigarette). Und es wird mit jedem Jahr teurer. Für viele Raucher ist das zwar das unbedeutendste Argument, schließlich bekommen sie in ihrer Vorstellung etwas für ihr Geld. Dennoch ist es oft erschreckend, wie viel Raucher für ihre Sucht ausgeben. So würde ein durchschnittlicher Raucher, der eine Schachtel am Tag raucht, rund 3000 € pro Jahr sparen, wenn er mit Rauchen aufhören würde. Geld, das er sehr viel sinnvoller investieren könnte.

 

Wohlbefinden

Raucheratem, kalter Rauchgestank, gelbe Zähne, verfärbte Finger …, die Liste der negativen Einflüsse des Rauchens ist lang. Für das eigene Wohlbefinden und auch das persönliche Umfeld ist Nicht-Rauchen wesentlich angenehmer: Kein Gestank, besseres und gesünderes Aussehen, kein Suchtverlangen, freieres Atmen – um nur einige Vorteile zu nennen.

Rauchentzug - Was passiert im Körper?

 

Mit dem Rauchen aufhören bewirkt ziemlich viel in unserem Körper. Denn jede Zigarette hat einen großen Einfluss auf unseren Organismus. Sobald man nicht mehr raucht, beginnt sich unser Körper zu regenerieren, quasi kurz nach der letzten Zigarette. Allerdings normalisieren sich viele Prozesse erst nach und nach wieder, sodass eine langfristige körperliche Erholung eine gewisse Zeit braucht:

 

  • Nach 20 Minuten sinkt der Blutdruck und der Puls normalisiert sich.
  • Nach 12 Stunden geht der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut zurück, wodurch sich die Sauerstoffversorgung der Organe verbessert. Dadurch steigt auch die körperliche Leistungsfähigkeit wieder.
  • Nach 2 Wochen bis 3 Monaten führt die anhaltend bessere Durchblutung zu einem stabileren Kreislauf, die Lungenfunktion verbessert sich.
  • Nach 1 bis 9 Monaten lassen Hustenanfälle nach und die Kurzatmigkeit geht zurück. Der Schleim wird aus der Lunge abgebaut, die Bronchien reinigen sich wieder. Es kommt zu einem geringeren Infektionsrisiko.
  • Nach einem Jahr halbiert sich das Risiko für koronare Herzkrankheiten.
  • Nach zwei bis fünf Jahren sinkt das Herzinfarkt-Risiko deutlich.
  • Nach fünf Jahren halbiert sich das Krebsrisiko in der Mundhöhle, der Speiseröhre, im Rachen sowie der Harnblase. Bei Frauen geht das Risiko für Gebärmutterhalskrebs wieder zurück. Es kommt zudem zu einem reduzierten Schlaganfallrisiko.
  • Nach zehn Jahren kommt es zu einer deutlichen Reduktion, an Lungenkrebs zu sterben. Zudem sinkt das Risiko für Kehlkopf- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
  • Nach 15 Jahren sinkt das Risiko für koronare Herzkrankheiten auf das Niveau eines Nichtrauchers.

11 Tipps um mit dem Rauchen aufzuhören

 

Nichtraucher wird man zwar rein faktisch von heute auf morgen, doch ist es tatsächlich ein etwas längerer Prozess, der viel Disziplin und Geduld erfordert. Der Körper schreit nach Nikotin, die Grenzen der Toleranz und Frustration sinken, man ist unkonzentriert und schlecht gelaunt. Viele sind auf dem Weg zum Rauchstopp schon gescheitert, weil sie mit den negativen Folgen nicht zurechtkamen – oder sich vielleicht nicht richtig darauf vorbereitet haben. Zum Glück gibt es einige hilfreiche Tipps, wie die Rauchentwöhnung leichter und angenehmer gestaltet werden kann.

 

1. Nicht auf die lange Bank schieben

Die endlose „Verschieberitis“: Aus morgen wird übermorgen, dann nächste Woche, nächsten Monat. So geht das Spiel endlos weiter und die Jahre vergehen. Wer mit dem Rauchen aufhören will, muss sich einen festen Termin setzen und zwar nicht zu weit in der Zukunft, sonst fängt das Spiel wieder von vorne an. Deshalb: wenn der gute Vorsatz erst gefasst ist, sollte er am besten sofort in die Tat umgesetzt werden.

 

2. Einen guten Zeitpunkt wählen

Zeiten mit besonderem Stress, starken Belastungen oder hohem Druck sind nicht ideal für eine Entwöhnung. Die Gefahr rückfällig zu werden und sich mit einigen, wenigen Zigaretten doch wieder Entlastung zu verschaffen, ist entsprechend groß. Oft kann man besser mit dem Rauchen aufhören, wenn das Leben rund läuft. Das kann natürlich kein Argument sein, das Vorhaben immer wieder aufzuschieben und auf den optimalen Zeitpunkt zu warten (siehe Punkt 1.)

 

3. Ganz oder gar nicht

Viele hoffen, dass sie schrittweise mit dem Rauchen aufhören können, indem sie die tägliche Nikotindosis allmählich reduzieren oder nur noch zu bestimmten Zeiten oder Anlässen rauchen. Die Erfahrung zeigt aber, dass das nicht funktioniert. Auf diese Weise konzentriert sich alle Aufmerksamkeit auf die wenigen Zigaretten, die man sich noch zugesteht und das Verlangen wird größer denn je. Bei den wenigen Zigaretten am Tag bleibt es in der Regel nicht lange und nicht selten raucht man bald mehr als vorher. Auch die „eine Ausnahme“ auf einer Party sollte unbedingt vermieden werden. Meist wird aus der einmaligen Zigarette schnell wieder die Regel. Rauchen aufhören heißt: zu hundert Prozent aufhören – ohne Wenn und Aber, ohne Ausnahme.

 

4. Auf Entzugserscheinungen einstellen

Mit Rauchen aufhören bedeutet manchmal auch schlechte Laune zu haben. Und das ist vollkommen in Ordnung, solange man sich und die Mitmenschen darauf einstellt. Unruhe, Reizbarkeit, Unwohlsein, Schlafprobleme, gieriges Verlangen – das sind typische Entzugserscheinungen, mit denen gerechnet werden muss. Mit der Zeit vergehen sie aber. Gerade starke Raucher haben oft eine schwere Zeit vor sich. Hier gilt es, standhaft zu bleiben und sich immer wieder bewusst zu machen, dass es sich nur um einen vorübergehenden Zustand handelt. Später wird man stolz darauf sein, durchgehalten zu haben.

 

5. Ersatzbefriedigungen schaffen

Ein gutes Mittel gegen Rauchgelüste ist, sich Ersatzbefriedigungen zu verschaffen. Damit kann das Verlustgefühl des Rauchens ein Stück weit kompensiert werden. Um es sich ein wenig leichter zu machen, kann man zwischendurch etwas Gemüse oder Obst naschen. Das lenkt ab und beruhigt. Es darf natürlich auch mal etwas Süßes oder etwas Leckeres zum Essen sein. Auch viel Trinken hilft. Allerdings sollten Sie Alkohol tunlichst meiden, weil dadurch die Hemmschwelle wieder zu rauchen drastisch sinken würde.

 

6. Die Kraft der positiven Gedanken

Hilfreich sind in der ersten, schwierigen Zeit auch Affirmationen.

Affirmationen dienen dazu, das Unterbewusstsein mit neuen Informationen zu versorgen. Sie sollen festgefahrene, negative und entmutigende Gedanken-, Gefühls- und Handlungsmuster durch befreiende, positive und inspirierende ersetzen:

„Ich atme ausschließlich frische und saubere Luft in mich – ich spüre sie tief in meinen Lungen – spüre, wie sie meinen Lungen guttut und sie reinigt. Ich atme ruhig und tief. Nikotinsucht ist für mich Vergangenheit.“

 „Ich habe die Entscheidung getroffen – ich bin klar und stark und vor allem stärker als du (das Rauchen/die Sucht)“ 

„Die Zeit als Raucher ist vorüber, ich bin nun ein freier Mensch.“

„Ich habe bisher dir (dem Rauchen/der Sucht) gedient, war dein Knecht, doch nun schaue ich nach mir und lebe mein eigenes Leben ohne dich in Freiheit.“

Es gibt auch diverse Bücher und Hörbücher, die helfen können, mit dem Rauchen aufzuhören.


In YouTube gibt es auch geführte Meditationen, die Unterstützung bieten:


7. Notfalls mit Unterstützung und Hilfsmitteln

Mit dem Rauchen aufhören – notfalls auch mit Nikotinersatz. Denn wenn die Entzugserscheinungen zu stark werden, spricht nichts dagegen, sich externe Unterstützung zu holen. Nikotinpflaster, -tabletten oder -kaugummis können die Entwöhnung erleichtern und beugen dem erneuten Griff zur Zigarette vor. Bei hartnäckigen Fällen kann eine therapeutische Begleitung weiterhelfen. Vorsicht gilt allerdings bei der E-Zigarette. Diese steht immer wieder stark in der Kritik, denn die Dampfgeräte sind einerseits gesundheitsgefährdender als ursprünglich angenommen, andererseits ersetzen die den Zigarettenkonsum lediglich durch eine Alternative. Sie entwöhnen sich damit weder vom Nikotin noch von dem Habitus des Rauchens selbst.

 

8. Aus den Augen, aus dem Sinn

(Schöne) Erinnerungen an das Rauchen sollte man gar nicht erst aufkommen lassen. Zigaretten aus dem Haus, alle Rauchutensilien aus dem Blickfeld verbannen, Raucher-Treffpunkte meiden, Nikotin-Geruch aus dem Wege gehen – das sind einige einfache Rezepte, die jeder umsetzen kann. Ebenso ist es hilfreich Situationen oder Rituale zu meiden, bei denen die Zigarette dazugehört hatte. Viele Zigaretten, die man über den Tag geraucht hatte, waren mit festen Automatismen und Gewohnheiten verbunden. Nun gilt es, diese aufzulösen und umzuprogrammieren.

 

9. Sport treiben

Regelmäßige Bewegung und Sport machen glücklich! Denn bei sportlicher Betätigung setzt der Körper Glückshormone frei. Das macht munter, lenkt ab und man hat ein gutes Körpergefühl. Die Wirkung ist nicht so unmittelbar wie beim Nikotin, dafür aber nachhaltiger. Außerdem beugt Sport einer Gewichtszunahme vor, die häufig mit dem Rauchstopp einhergeht.

 

10. Ablenkung hilft

Ganz wichtig: Nicht ans Rauchen denken! Wenn die Sehnsucht nach dem Nikotin aufkommt, muss man sich ablenken. Ob zu Hause, bei der Arbeit oder an einem anderen Ort – es gibt meist etwas, was zu erledigen ist oder womit man sich beschäftigen kann. Am besten sind angenehme Dinge, die einen positiven Effekt haben, wie spazieren gehen, kochen, mit Freunden telefonieren etc. Oder man sucht sich neue Hobbies wie Malen, ein Instrument lernen oder Modelleisenbahnen bauen. Hauptsache es lenkt die Gedanken vom Rauchen ab. Dann verfliegt die Sehnsucht bald.

 

11. Sich selbst belohnen

Wer standhaft geblieben ist und Versuchungen widerstanden hat, sollte sich auch mal selbst belohnen. Mit dem Rauchen aufhören bedeutet auch viel Geld zu sparen – das kann man direkt für etwas Schönes einsetzen: Einen kleinen Urlaub, ausgiebig Shoppen oder Freunde zum Essen einladen. Sehr eindrucksvoll und hilfreich ist auch, das Ersparte sichtbar in einem Behältnis zu sammeln.

 

Fazit

Alle Tipps und wohlgemeinten Ratschläge helfen nur, wenn die innere Einstellung stimmt. Mit Rauchen aufhören gelingt nur, wenn man es auch wirklich will. Ansonsten sind alle Mühen in der Regel umsonst. Bevor man also frustriert aufgibt, sollte man sich klar machen, warum man mit dem Rauchen aufhören möchte, wie man es am besten schafft und welche Vorteile es einem persönlich bringt. Es ist auch nie verkehrt, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Gemeinsam geht es oft leichter.

 

Quellen (zu großen Teilen)

1. Mit Rauchen aufhören – 10 Tipps zur Rauchentwöhnung, https://www.praktischarzt.de/ratgeber/mit-rauchen-aufhoeren (Abrufdatum: 20.08.2022)

2. Mit dem Rauchen aufhören? 13 Tipps, die Ihnen helfen, www.pflegen-online.de (Abrufdatum: 17.06.2020)

3. Vorteile des Rauchstopps, www.rauchfrei-info.de (Abrufdatum: 17.06.2020)

4. Mit dem Rauchen aufhören – was passiert im Körper?, www.nicht-rauchen-kann.de (Abrufdatum: 17.06.2020)

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